Südengland/Cornwall

28.08.2015

Freitag um 7.20 Uhr geht es endlich wieder los. Wir nehmen die Fahrt in Richtung Belgien/Frankreich auf. Diesmal werden wir mit der Fähre von Calais (Frankreich) nach Dover übersetzen, denn unser Ziel ist Südengland/Corwall. Unsere Fähre geht um 12.35 Uhr los. Es sind zwar nur 350 km aber es herrscht reger Verkehr und an manchen Stellen geht es auch nur zähflüssig voran.
Kurz vor Ankunft in Calais noch einmal den Tank füllen, denn in England wird der Diesel für uns teuer!
In Calais sieht man rechts und links hinter hohem Stacheldraht die großen Flüchtingslager, wo die vielen Menschen darauf warten, eine Gelegenheit zu finden, um auch nach England einreisen zu können. Es ist ein trauriges Bild, zu sehen wie Menschen leben müssen.

Auf der Fähre

Gegen 13.15 Uhr (1Std. Zeitverschiebung) können wir wieder die Fähre verlassen. Alles hat wunderbar und reibungslos geklappt. Auch unsere July hat die Fahrt gut überstanden, denn sie musste alleine im Auto bleiben.
Jetzt im Hafen von Dover angekommen, wird es spannend, denn hier müssen auch wir links fahren. Aber anscheinend macht es Otmar nichts aus, ein paar mal rechts links geguckt, ein wenig Anspannung im Kreisverkehr, aber man es hat den Eindruck, als wäre er nie anders gefahren.
Wir fahren über die Autobahn und den Ring um London in Richtung Oxford. Wir haben uns entschieden, Oxford zu besichtigen und Ich möchte gerne sehen, wo unser Sohn vor fünf Jahren für drei Monate gelebt hat. Er hat damals während seiner Ausbildung ein Praktikum dort in einem Bioinstitut der Universität von Oxford absolviert.
Die Fahrt ist sehr mühselig, es geht nur sehr schleppend voran und wir brauchen mehrere Stunden, bis wir in Oxford ankommen. Zu guter letzt dann auch noch die Absage am Campingplatz, der völlig überfüllt ist, denn es ist Bankholiday am Montag und wir haben den Eindruck, dass alle Engländer an diesem Wochenende Urlaub machen. Am Campingplatz gibt es einen Outdoorladen und wir fragen an, ob wir auf dem Parkplatz stehen bleiben dürfen. Geht leider auch nicht. Aber die nette Verkäuferin gibt uns den Tipp, dass wir auf der anderen Straßenseite bei park&ride gegen Gebühr stehen können. Wir sind total müde von der langen Fahrt und sind froh, dass wir nach etwas Sucherei dann endlich die Auffahrt auf dem Parkplatz finden. Noch schnell was essen und dann ab ins Bett. Die Nacht war ruhig und gut.

29.08.2015

Oxford

...ist eine alte Universitätsstadt und die Hauptstadt der Grafschaft Oxfordshire. Oxford liegt an der Themse und hier finden jährlich die bekannten Rennen der Ruderboote (Noat Race) Oxford vs Cambridge statt.

Die University of Oxford ist eine der ältesteten und renommiertesten Universitäten der Welt. Sie existiert schon seit dem 12. Jahrhundert. Ebenfalls hat die Oxford Brooker university hier ihren Sitz. Sie gilt als eine der modernsten Universitäten. Oxford ist eine absolute Studentenstadt. An den vielen Nationalitäten der Menschen erkennt man, dass ein Austauskontakt weltweit zu über 100 Instituten besteht.

Es herrscht reges Treiben auf den Straßen und in der City.

An Sehenswürdigkeiten hat Oxford einiges zu bieten. Tolle Parks umringen das Universitätsgelände mit den vielen Studentenwohnheimen, Kirchen und Museen.

Wir übernachten auf dem Park&Ride Platz in Oxford gegenüber vom Campingplatz. Wir entschließen uns morgens nach unserem Frühstück, zu Fuß in die City zu gehen. Es sind ca. 4km hin (und natürlich auch wieder zurück). Mit den neuen Wanderschuhen dürfte es aber kein Problem werden. Schon nach einer kurzen Strecke bemerke ich (Gerda), dass ich bestimmt abends Schulterschmerzen haben werde, wenn ich den ganzen Tag mit Umhängetasche durch die City laufe. Mist, den Rucksack haben wir zuhause gelassen.

Vorbei am Campingplatz fällt uns ein, dass sich dort auch ein Outdoorladen befindet. Nix wie hinein und kurzerhand wird ein Rucksack gekauft. Jetzt sind wir gut gerüstet!

Der Tag ist gerettet und die Wanderung wird bestimmt perfekt.

Wir beginnen unsere Sightseeing Tour....

...am River Themse bei dem schönen House "The Head of the River". Auf der anderen Seite der Brücke sieht man, dass sich manche ihr Wohnzimmer direkt am Fluss einrichten.

Viele Hausboote zäunen die Ufer der Themse. Nach der Überquerung der Brücke kommen wir bei der wunderschönen Christ Church mit dem toll angelegten Garten an. Kurze Fotos und Selfies werden für die Erinnerung gemacht.

Auch hier fahren die typisch englischen Busse "rote Doppeldecker".

Viele kleine markante Häuser ragen zwischen den alten typisch englischen Häusern hervor. In den Nebenstraßen erkennt man, dass manche der Häuser von immer wechselnden Bewohnern/Studenten bewohnt sind. Keine Pflege, teils heruntergekommen.

Aber auch verspielte Läden, die ihre Ware hinter den liebevoll dekorierten Sprossenfenstern anbieten finden wir.

Eis, engl. Würstchen - Hot Dog - oder Getränke werden in auffälligen lustigen Verkaufswagen angeboten, wie hier in Westgate von Oxford zu sehen ist.

Die wunderschönen Verkaufspassagen oder Markthallen sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, wie z.B. die alte "Covered Market" Halle. Hier werden in liebevoller und präziser Handarbeit die tollsten Torten hergestellt und verkauft.

Aber auch die bekannte Starbucks Coffee-Kette ist hier zu finden.

Den Tag benden wir mit einem leckeren Abendessen in unserem "Wohnzimmer". Allerdings hatten wir vorher noch eine heiße Diskussion mit dem Platzwächter vom Park&Ride, denn wir haben zwar eine Quittung für 2 Tage, es ist auch erkennbar, dass wir gezahlt haben, aber trotzdem ist es kein gültiges Ticket, da unser Autokennzeichen nicht aufgeführt ist. Leider haben wir beim Ausdruck nicht darauf geachtet. Es gibt wohl einen gesonderten Ausdruck, den man gut sichbar im Auto legen muss.

Wir müssen eine strenge Belehrung über uns ergehen lassen. Aber zu guter letzt hat er durch unsere vertrauensvolle Art unsere einzige Quittung dann doch anerkannt. Er berichtet uns dann noch, dass er schon mehrmals in deutschen Städten durch seinen Arbeitgeber versandt wurde.

Es war ein anstrengender und eindrucksvoller Tag.

Nach einem regen Austausch mit unseren Kindern ist das Bett dann eine Erlösung!

30.08.2015

Leider hat heute, wie angekündigt, der Regen eingesetzt. Nach einem ausgiebigen Frühstück setzen wir unsere Tour in Richtung Bath fort.

Einen Zwischenstopp mit kurzem Aufenthalt in Bibury und Cappucino trinken legen wir ein.


Bibury

Wir folgen den "Massen" von Menschen, die sich wie wir die uralten Cottages anschauen. Für ein Brautpaar (ob echt ist dahingestellt, denn die Braut trägt Turnschuhe unter ihrem Brautkleid) ist es eine wundervolle Fotokulisse. Für eine 20 köpfige indische Familie muss ich (Gerda) als Fotografin herhalten. Alle wollen entweder mit Kamera, einem Mobilgerät oder Ipad, eine oder mehrere Fotos haben. Der Dank und die Freude hierüber ist hinterher sehr groß.

Wir setzten unsere Fahrt in Richtung Bath fort und kommen gegen 14.30 Uhr dort auf dem Campingplatz in Bath "Marina and Caravanpark" an.

Die Rezeption ist allerdings nicht besetzt, aber eine sehr gute Beschilderung und Ausweisung erklärt uns, dass wir uns einen Platz aussuchen können. Die bereits vorher reservierten Plätze sind mit  NR`n in kleinen braunen Tütchen aufbewahrt. Hieran können wir erkennen, wo noch freie Plätze sind.

Wir suchen uns einen geeigneten freien Platz aus und belegen ihn. Am nächsten Tag müssen wir uns dann ab 10 Uhr morgens anmelden und bezahlen.

Wir entscheiden uns für den Stellplatz Pitch No 66 gegenüber der Rezeption in einem Rondell.

Seltsam ist allerdings, dass für die Benutzung der Toiletten/Duschen man einen Code braucht (CZ 148), ohne diesen kommt man nicht ins Gebäude, was bei großem Drang auch mal zum Verhängnis werden kann, wenn man die Zahlen nicht schnell genug eingetippt bekommt. :-)

Für unser Abendessen weihen wir unseren neuen Omnia Backofen ein und es gibt einen leckeren Gemüse (vegetarischen) Auflauf. Hierzu einen leckeren Gewürztraminer und der Abend ist wieder gerettet.


31.08.2015

Bath

Für den heutigen Tag haben wir uns die Besichtigung von Bath vorgenommen. Da unsere Wanderausrüstung perfekt ist, entscheiden wir uns wieder bis in die City entlang des Flusses Avon zu wandern. Eine Richtung ist ungefähr 4Meilen (ca. 6,5km), die wir trotz des Regens aber spielend schaffen, auch den Rückweg werden wir nachmittags so laufen.



Bath eine Weltkulturerbe Stadt, mit ihren heißen Quelen lockt sie täglich tausende von Menschen aus aller Welt an. Eine besondere elegante Architektur hat Bath den Besuchern zu bieten, wie z.B. den  Roman Bath + Pump Room, das Jane Austen Centre, die Pulteney Bridge, die Thermae Bath Spa (moderne Art), die Gebäude am Circus Platz, die wie in einer Manege im Circus angesiedelt sind. Interessante Bauweise ist, in der Mitte eine große Grünfläche (parkähnlich) mit den riesigen Bäumen.

In den kleinen Vorgärten oder auch Hof haben einige Bewohner ihren eigenen Garten angelegt. Auch auffallend sind die farbigen Haustüren.

Aber auch Kitsch (prunkvoller Weihnachtsschmuck) findet man im Laden Dezember 25.

Mitten in Bath wird man schon beim Anblick und Zuschauen der Produktion von Fudge eingeladen, den Laden zu betreten und die "Zuckersüssigkeit" zu probieren und natürlich auch zu kaufen! Sehr interessant dort zu zuschauen.

Das Jane Austen Centre

Auch der Besuch von Bath war sehr lohnenswert.

01.09.2015

Die Tour geht weiter über Bristol, Clevedon, die Westküste entlang bis nach Lynton.

Clevedon Pier

Mittags genießen wir die kurzweilige Sonne in Clevedon und gehen auf dem Pier entlang bis zum Ende, denn dort befindet sich ein kleines Cafe. Auf der "ersten" Etage genehmigen wir uns einen Kaffee und eine heiße Schokolade.

Der Ausblick ist einfach toll und am heutigen Tag scheint die Sonne pur. Es sind nur wenige Besucher anwesend und wir genießen die Ruhe.

Gegen 17.00 Uhr kommen wir auf dem Channel view Caravan Park in Lynton an. Die Fahrt führte uns durch eine atemberaubende, faszienierende Moorlandschaft.

02.09.2015

Wanderung nach Lynton

Heute früh haben wir mal die Seele baumeln lassen und bis in den frühen Mittag hinein gefrühstückt.

Wir wandern auf dem Wanderweg bis nach Lynton entlang. Hier hat das Gefälle 25% und wir gehen an manchen Stellen wie durch einen Tunnel. Die Sträucher sind rechts und links entlang des Weges so gewachsen oder auch so bewusst geschnitten worden. Mitten am Wegesrand plötzlich ein Gartentor, welches auch verschlossen ist!

In Lynton geht die Cliff Railway Bahn bis nach Lynmouth. Es ist eine hydraulich angetriebene Zahnradbahn aus viktorianischer Zeit (1870) Die Fahrt ist sehr spektakulär, aber auch nützlich, denn so kommt man tatsächlich sehr schnell von einem Punkt zum anderen.

Beide Örtchen sind absolute Touristendörfer, wozu wir natürlich überhaupt nicht zählen.

Am Küstenwanderweg erkennt man die für hier typische Vegetation, es wachsen hier tatsächlich Palmen.

Liebevoll sind die Gärten mit den landesüblichen Steinmauern eingezäunt, Stein auf Stein, zwischendurch schauen Moos, Steingewächse oder kleine zierliche Blumen hervor. Die oberste Steinlage wird aufrecht mit Steinen bedeckt, es dient wahrscheinlich als Abschlusskante.

Auch hier finden wir wieder die buten Haustüren. Die Häuser werden hier Cottage genannt, sie sind meistens doch recht klein, aber wunderschön. Vintatgeschilder schmücken fast alle Hauswände, bzw. die Eingänge.

Nach unserer Fahrt mit der Cliff Railway Bahn trinken wir den obligatorischen Nachmittagskaffee in einem Cafe, wo man den Eindruck hat, wie vor 100 Jahren zu leben.

Danach wandern wir wieder den Weg zurück zum Campingplatz, nur diesmal gehts berauf (25% Steigung).

Jetzt haben wir nach ungefähr 4 Std. Wanderung und Umherschlendern unser Abendessen verdient.

Es ist wie immer lecker!

03.09.2015


Weiterfahrt in Richtung Süden an der Küstenstraße entlang

Otmar hat sich für die Weiterfahrt eine kleine Küstenstraße ausgesucht. Am Anfang ist die Strecke noch wunderschön und wird dann doch recht spektakulär, man kann auch sagen sehr gefährlich!!! Wir passieren eine kleine Brücke, die sogar bezahlt werden muss. Die Straßen sind ja im allgemeinen schon recht eng, aber dieser ausgesuchte Weg, sehr nahe entlang am Wasser und streckenweise durch Wald, der ist verdammt eng. Sogar so eng, dass Gerda zwischendruch aussteigen muss, um die Äste beiseite zu biegen, damit wir überhaupt durchkommen.

Zitat Otmar:"Wenn ich das gewusst hätte, dann würden wir hier nicht fahren!"

Noch ein Stück und Gerda schiebt eine Panikattacke, sie steigt aus und geht den Rest des Weges zu Fuß.

"Auf solche Wege fährst Du nicht mehr mit mir!" ruft sie ihm hinterher.

"Auf meiner Seit ist kein Zentimeter mehr Platz!" "Ich habe das Gefühl, dass wir gleich die Klippen runter rutschen!!!!"

Es ist aber Gott sei Dank gut gegangen.

Ok, die Tour wird geändert, wir fahren jetzt weiter von der Küste weg, gefühlt vielleicht 500m :-)

Aber es sind wieder normale Straßen. Weiter geht die Fahrt durch Barnstaple, Bideford, vorbei an Clovelly (wollten wir eigentlich hin, in der Aufregung aber ganz vergessen) bis nach Tintagel.


In Tintagel machen wir erst einmal Rast und einen Spaziergang bis zum Castle. Immer wieder findet man auf den kleinen Wegen plötzlich ein Tor oder eine Andeutung eines Durchganges, als ob man "fremdes" Gelände betritt. Auch hier wieder Sträucher, die so gewachsen oder geschnitten sind, dass es aussieht als würde man durch Höhlenwege gehen.

Im Ort selbst die "ur"alte Post und natürlich das Museum von King Arthur, denn Tintagel ist sein Geburtsort, so die Legende.

In unserem Kasten genießen wir zum Abschluss des Spazierganges unseren Kaffee mit Muffins. (Auch ich genehmige mir eins!)

Heute ist unser Ziel Padstow und wir steuern den Touring Park in Padstow an. Leider ist der sehr gemütlich und einladende Dennis Cool Campside belegt (schade)!

Der Tourin Park ist ok, aber für uns eine Nummer zu groß "edel"!

Wir bleiben trotzdem 2 Nächste, denn morgen wollen wir mad Rad fahren.

Für die Weiterfahrt wird hier ein kleiner Obulus gezahtl!

Noch ist die Fahrt wunderschön!

Bis hier hab ich noch Fotos gemacht! Jetzt bin ich aber nur noch damit beschäftigt, die Äste bei Seite zu biegen, bzw. nach rechts zu schauen, ob wir denn wirklich hier durchkommen und nicht abstürzen. Denn bald gibt es rechts keine Begrenzung durch Sträucher mehr.


04.09.2015


Radfahren auf dem Camel Trail Way

Wie wird das Wetter denn heute? Kommt Regen oder nicht? Holen wir die Räder vom Träger?

Na klar, wir haben doch Regenjacken dabei, also runter mit den Rädern, Rgen-Windjacken an und ab auf den Camel Trail Way


Von Padstow über Wadebridge bis nach Bodmin, eine Strecke ca. 24 km, fahren wir entlang auf der Trasse einer stillgelegten Bahnlinie. Teils sehr gefüllt mit Wandern oder Radlerfamilien, die ihre Rander an den vielen Verleihstationen ausgeliehen haben, aber auch streckenweise sehr ruhig.

Eine wirklich schöne Strecke!

Obligatorisch trinken wir natrülich auf dem Rückweg unseren Kaffee bzw. Capuccino. Hier hat sich der Besitzer die stillgelegte Trasse zu Nutzen gemacht. Er hat seinen terassenförmigen Garten mit einigen Tischgruppen, Sonnen-Regenschirmen, einem Pavillion und einem Kiosk umgestaltet. Viele Wanderer, Radfahrer nutzen diese Gelegenheit, um einen Snack, einen Tee oder Kaffee mit dem üblichen Cream Tea (eine regionale Spezialität-Rosinenbrötchen, Marmelade und ganz viel Creme) zu sich zu nehmen.

Gute Idee!!


Nach der langen Radtour, fast ohne Regen, bruzzeln wir uns in unserem Omnia-Backofen ein leckeres Abendessen.

Es war wieder ein toller Tag!

05.09.2015



Weiterfahrt bis Treen

Heute ist das Wetter mal ausnahmsweise wie immer. Jeden Morgen die Frage "regnet es heute oder nicht?"

Von Padstow geht es weiter bi zu unserem ersten Stopp. In Carnewas Bedrohten Steps, wo wir die herrlichen Felsbrocken im Meer anschauen. In dem National Trust gibt es tolle Wanderwege entlang der gigantischen Kulisse. Wir verweilen eine Zeit dort, denn Otmar wartet, bis die Sonne sich zeigt, damit er bessere Bilder schießen kann. Aber leider schieben sich schnell die Wolken wieder davor.

Also besteigen wir nach ungefähr 1 1/2 Std. wieder unseren Kasten und starten zum nächsten Ziel. Vorbei an Newquay (soll ein Surferparadies sein, in einigen Buchten kann man die Surfer auch beobachten), durch St. Agnes Head bis nach St. Ives. Da uns hier aber heute der Trubel zu viel ist, fahren wir doch wieder un kommen in den nächsten Tagen noch mal zurück.

Hinter Penzance, in dem verwunschenen Örtchen Treen finden wir wir einen kleinen Campingplatz bzw. eine Farm mit direktem Blick aufs Meer. 

Der Platz ist ein Wiesengelände und Hecken teilen die einzelnen Stellplätze ab. Auf der Nachweise verweilen die Kühe und es stört hier niemanden. Es ist ein uriger Platz und trotzdem sehr verleiht er eine gewisse Gemütlichkeit. Wir entschließen uns, die nächsten 2 Tage hier zu bleiben. Von hier geht direkt ein Wanderweg bis zum Meer runter. Hier oben pfeift und bläst der Wind "cornisch" halt!

06.09.2015

 

Früh morgens, die Sonne ist schon aufgegangen, und ich habe vom Bett aus einen wunderschönen Blick aufs Meer. Kinder spielen schon auf der Wiese und kreischen fröhlich umher. Ich lese noch in meinem E-Book und genieße die warmen Sonnenstrahlen, die durch das Fenster scheinen. Leider ist draußen frühstücken dann noch nichts, denn die dort vorhandenen Holztische- und Bänke sind vom Tau noch ganz nass. Also nehmen wir ganz gemütlich unser Frühstück im Kasten zu uns. Die Sonne erwärmt die Luft doch ziemlich schnell und bevor wir unsere Wanderung antreten, werden die kurzen Hosen wieder raus geholt. Den Küstenweg von gestern Abend wandern wir mal bis zur nächsten Biegung entlang und dann in Richtung Minack Theater in Porthcurno, was wir auch heute besuchen wollen. 

Das Minack Theater wurde in der 30iger Jahren von einer Schauspielerin namens Rowena Cade in ihrem Krippengarten als Amphitheater aus Granitsteinen gebaut. In den Steinen (als Sitzbänke) verzierte sie mit einem Schraubendreher die Steine mit keltischen Mustern und den Daten der jährlichen Theateraufführungen.

Heute können wir zuschauen, wie ein Bühnenbild entsteht. Die Künstler, Sänger/Schauspieler und das Orchester  proben ihren Gesang, ihre Stück ein. Es handelt sich ausschließlich um junge Künstler, die hier ihre Möglichkeit erhalten, sich zu verwirklichen.

Es ist einfach göttlich, bei dieser Hintergrundkulisse ihren Aufführungen lauschen zu dürfen. Das Wetter spielt auch mit. Direkt links neben dem Theater kann man über steile Stufen bis zum Porthcurno Beach laufen. Es ist eine wunderschöne, windgeschützte Bucht mit klarem, türkis blauem Wasser. Sie ist selbst heute, bei nur 18°C gut besucht. Da dort aber leider Hundeverbot besteht, genießen wir nur von oben die Aussicht.

 

07.09.2015

Die Nacht war kurz und der Schlaf nicht besonders gut. Ich sollte nachmittags doch keinen Kaffee mehr trinken. Bis 1h nachts gelesen und ab 4h draußen die Lichter beobachtet, wahrscheinlich doch ein Leuchtturm. Gegen 10h starten wir machen Frühstück unsere Tagestour.

Wir beginnen mit unserem ersten Stopp bei Lands End. 
Ein Privatmann kaufte diesen westlichsten Fleck Englands auf, um dort den Tourismus zu vermarkten. Von dem Örtchen Sennen kann man fußwärts bis ans Ende wandern oder am schönen Strand entlang laufen. (Leider Hundeverbot). Wir fahren also weiter, am Lands End Airport vorbei, durch St. Just. Auf der B3306 bis Morvah, wo wir die über 4000Jahre alten Steinkreise besichtigen (kleines Stonhange). Den gleichen Weg zurück geht's jetzt bis St. Ives. Die Parkplatzsuche wird ein größeres Spetakel. Mehrere Wendemanöver in kleinen Straßen sind nötig, weil die Gassen immer enger werden. Wir geben schon langsam auf, denn das Städtchen ist gerammelt voll. Nach längerer Suche finden wir dann doch noch oberhalb der Stadt einen größeren Parkplatz. 
Mit dem Menschenstrom führt uns ein Fußweg auf kürzestem Weg in die City.
Wenn nicht so viele Touristen hier wären, dann könnte es so schön sein. 😉
Aber Augen zu und durch!
Bei der ältesten Cornisch Pasty leisten wir uns mal ein Pasty vegetabilisch und ein Pasty traditionel, wir essen sie  aber erst am Pier ganz gemütlich in der Sonne. 
Danach gibt es wieder unseren obligatorischen Cappucino in einer alten Strandbar, wo uns ein für uns unbekannter Vogel besucht. Zurück über die Hügel des Meeres bis St. Nicholas Chapel, vorbei an einer mit Blumen geschmückten Bank. Hier wird eine/einer vermisst. Ein kleiner Engel mit der Aufschrift "Miss you" deutet dies an.
Von St. Ives führt uns die Fahrt an St. Cabrio Bay über die A30 bis nach Marazion, wo wir einen kurzen Blick auf die gegenüberliegende Insel  St. Michael Mount werfen können. Am Rande von Marazion wollen wir auf einen Parkplatz nochmal stoppen, um über die Strandpromenade bis in die City zu laufen. Aber der überteuerte Parkplatzpreis von 8£/2Std. hält uns davon ab. So fahren wir in Richtung Penzance, um dort noch im Lidl unsere Vorräte aufzufüllen. Danach geht`s wieder zurück auf unseren Campingplatz in Treen. Da uns der Platz dort so gut gefällt und das Wetter so gut geworden ist, bleiben wir noch einen Tag länger.

08.09.2015

 

Heute gibt es nicht spektakuläres zu berichten. Wir wandern 4 Stunden entlang auf dem Coast Path.

09.09.2015

 

Für heute haben wir uns vorgenommen, die Gegend zu erkunden. Vom Green Camping fahren wir über Penzance 

Marazion (Fotos schießen von St. Michaels Mount), Lizard Point, dem südlichsten Punkt Englands, bis nach Porthleven. 

Unser Erster Stopp:

Einen Rundgang durch den National Trust bis zur berühmten Kynance Cove. Hier verweilen wir eine Zeit auf einem grünbewachsenen Felsen und genießen die Ansicht und das türkis blau schimmernde Wasser. Da Flut herrschte, war der blütenweiße Sandstrand nicht sichtbar. Unterhalb der Naturschönheit (mit rosaroten Adern gefärbte Felsen) waten wir durchs Wasser über die Steinküste zurück zum Coast Path.

Unser zweiter Stopp:

Durch eine Bloggerin haben wir gelesen, dass die beiden Küstenörtchen Porthleven und Cadgwith sehr sehenswert sind. Wir besichtigen beide Orte und sie sind wirklich sehenswert.

Der Hafen von Porthleven ist durch eine hohe Mauer, welche geteilt ist und vom Meer getrennt wird. Die Schiffe können allerdings hindurchfahren. Das imposante "The Harbour Inn" wirkt für viele Gäste sehr einladend, auf uns macht es aber den Eindruck als müsse man hier Etikette wahren, was vielleicht nicht stimmt.

Wir schlendern durch die Straßen hinauf an der Kirche vorbei und trinken in einer kleinen Bar unseren obligatorischen Kaffee, allerdings outside auf der gegenüberliegenden Wiese. Hier waren liebevoll kleine Tischgruppen und Sitzkissen angeordnet und es machte auf uns einen einladenden Eindruck. Vor dort aus gehts weiter nach Cadgwith, ein verträumtes Küstenörtchen Hier hat man den Eindruck, als sei die Zeit stehen geblieben. Unser Auto parken wir auf einem Parkplatz, oberhalb des Ortes. Von dort führt ein schmaler Weg hinab an verwunschene Häuser mit ihren Gärtchen und der blau gestrichenen St. Mary`s Church von Cadgwith. Erst auf den zweiten Blick erkenne ich, dass es eine Kirche ist. Im Inneren ist sie mit blauen Holzbänken, einem kleinen Altar, einem Schrank (hier steht die Kirche als Miniatur drauf), einem Tisch mit Stuhl (zum Ausfüllen oder Beschriften von Karten,die an Zweigen zu einem Wunschbaum hergerichtet wurden) eingerichtet. Sie ist sehr einfach gestaltet, aber mit viel Liebe eingerichtet, dies spürt man, wenn man sie betritt.

Viele der Häuser von Cadgwith sind mit Strohdächern eingedeckt. Wunderschöne Pflanzen zäunen sie ein. Im Ortskern, direkt am Wasser befinden sich die "Einkaufsläden", wie das "Cadgwith Cove Crab", der "Fish-Seller" (hier wird der Fisch vom Meer gefangen, direkt in den Laden transportiert und verkauft. Frischer geht es wirklich nicht. Das Crow`s nest - art gallery ist der Geschenke und Mitbringselladen von Cadgwith.

Am Hafengebäude ist ein Schild angebracht, auf das die Gewinner und Teilnehmer des "Grand Cadgwith Cove`s Fishingcontest" aufgelistet sind. Einfach herrlich, hier ist die Zeit wirklich stehen geblieben.

Um in "dieser Zeit" weiter zu verweilen, übernachten wir für diese Nacht auf einer Farm "Penwarne Fam Campsite" bei Falmouth-Mawnan Smith. Dort sind wir alleine, mit Hühnern und dem Farmer. Idyllisch halt, so auch das Sanitärgebäude, wir ziehen es vor, unser eigenes Bad zu benutzen.